eine lange und treue Liebe…
hege ich -inzwischen zu meinem zweiten Paar- Converse All Star Chucks.
Das erste Paar Chucks hatte ein langes und erfülltes Leben. Auf den Chuck gekommen bin ich durch Chuck Norris. Ähm, nein! sondern aus meinen damaligen ideellen Lebenseinstellungen und dem Wunsch nach Revolution und einem Leben im Einklang mit Tier und Natur. Also waren Lederschuhe total verpönt. Aber immer Barfuß? Im Winter? So taff und „hardcore“ war ich dann doch nicht (viel zu kalt und unbequem, denn irgendwo hört Revolution ja auch auf). Also durch die Läden, dem Konsum frönen und Schuhe finden, die ohne tierisches zutun hergestellt werden. Chucks! So bekleideten mich meine Maronen farbenen Chucks ca. 5 Jahre. Sie durchlebten mit mir jegliche Phase der Pubertät, alle Wettersituationen, machten mit mir Urlaub und wateten auf Festivals durch den Schlamm. Eine schöne Zeit, eng verbunden in Schicksal und Vorbestimmung.

Converse All Stars Chuck
Natürlich bekamen sie langsam Falten, wurden sensibler und durchlässiger… aber – Liebe kennt keine Grenzen – ich trug sie tapfer über Stock und Stein. Bis eines Tages: „Du, ich habe deine Schuhe mal weggeworfen… die sahen ja schon eher wie eine Krankheit aus!“ (<-Mama) Neeeeein! Sie haben mich durch so ziemlich jegliche Phase der Pubertät bekleidet, haben echt gut ausgesehen – selbst zu unpassenden Klamotten, sie haben alles in ein gutes Licht gerückt und war der Weg auch noch so lang…
Nach einer Trauerphase war ich dann bereit mich auf die Suche nach meinen neuen Chucks zu machen, den einzig wahren von Converse.
Die ideellen Werte waren in zwischen – soweit wie nötig – an die Realität angepasst und die Pubertät auch weitestgehend überstanden und doch fühlte ich: „Chucks an meine Füße!“ Dann sah ich sie: lichtgrau-rosa, überknöchelhoch. Mädchen, aber nicht zu viel Mädchen… Super!
Auch dieses Paar bekleidet mich fast täglich seit ca. 6 Jahren, erlebt mit mir Höhen und Tiefen. So langsam bekommt es Persönlichkeit. Falten bilden sich aus, Löcher kommen und werden größer und ich schlüpfe so ab und an in die Fußstapfen meiner pubertären Revolution! (Sneaker können so viel!) Ich werde sie bis zu ihrer letzen Stunde tragen, mit ihnen weiterhin die Welt erlaufen. Diesmal wird uns auch keiner zuvor kommen (ich wohne nicht mehr bei Mama). Und damit sie nicht vergessen werden, ihre Fußstapfen hinterlassen können und ich meinen Converse All Star Chucks sagen kann: Ich liebe euch! schrieb ich diesen Artikel…
Praise your Shoes!

Converse All Star Chucks in lichtgrau-rosa
Kommentare
Anonymous 02/10/2009 um 07:44
Sehr gut geschrieben sehe ich genauso…wenn man sie einmal getragen hat will man sie immer tragen man kann sich nicht von ihnen trennen..sie sind immer Kult und In !
Lohani 05/11/2009 um 20:55
Ich kann das verstehe als meine mum meine ersten weg warf bin ich paar tage nicht mehr vor die tür gegangen
BunterBleistift 21/01/2010 um 20:14
ich kann.. das sehr gut nachvollziehen.. ich meine Converse passen einfach zu allem.
Ich habe meine Chucks.. auch auf meinen Abschlussball getragen zu einem schwarzen Abendkleid… ;)
und als meine mum dise dann nach langem targen wegwarf war ich seeeeehr getroffen.. aber die neuen sind.. auch.. toll!!
Hoch leben Converse All Star Chucks.. <3
flo 29/03/2010 um 20:20
höhö…
Das hört sich ja alles so toll an, ABER: Die Autorin des Textes war fast 7 Jahre mit mir zusammen (seit unserem 16ten Lebensjahr) und das war wohl der Höhepunkt unserer Pubertät. Chucks hat Sie aber erst wieder ab ihrem 22ten Lebensjahr getragen. Man kann soooooo viel soooooooo toll darstellen und formulieren – doch wieviel ist am Ende dann wirklich Wahrheit oder Berechnung?!?
Und um mal politisch (un)korrekt zu sein: Revolution hört nicht einfach auf, außer man gibt auf. UND: was meint ihr, was die unterbezahlten Mitarbeiter/innen in den Werken in Korea oder sonst wo zum Thema Vegetarismus sagen. Diese sind froh, wenn sie ihr bißchen Geld mit der Herstellung völlig Überteuerter Schuhe – Materialwert ca. 12,-€ – verdienen. Und wer sagt außerdem, dass diese Arbeiter/innen nicht auch tierische Produkte essen…gehört das nicht auch zum Herstellungsprozess?
Fazit: Chuck Taylors Basketball-Schuhe sind heute auch nur eine weitere Geldquelle eines kapitalistisch orientierten Unternehmens, welches weder den Kunden noch Vegetarismus und schon garnicht die Interessen des Arbeiters interessiert. In diesem Zusammenhang von Revolution zu reden ist absolut lächerlich. Davon abgesehen ist die Emotion, die im obrigen Text dargestellt wird, absolut unecht! DANKE